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Auflaufschutz & Durchlaufschutz an Glas – Sicherheitsmarkierung für Türen, Trennwände & Schaufenster

Große Glasflächen sind im Alltag leicht zu übersehen – besonders bei Ganzglastüren, Glaswänden oder Schaufenstern im Publikumsverkehr. Eine Sicherheitsmarkierung (Auflaufschutz / Durchlaufschutz) macht Glas sichtbar, reduziert das Risiko von Anprallunfällen und unterstützt die sichere Nutzung von Gebäuden – ohne Austausch der Verglasung.

👀 Was bedeutet Auflaufschutz bzw. Durchlaufschutz?

Auflaufschutz und Durchlaufschutz bezeichnen visuelle Markierungen auf Glasflächen, die Menschen frühzeitig erkennen lassen, dass sich dort eine Tür, Wand oder Trennfläche aus Glas befindet. Das Ziel ist einfach: Glas sichtbar machen – Anprall vermeiden.

Typische Risikobereiche

  • Ganzglastüren und Glastüranlagen
  • Schaufenster, Eingangszonen, Windfänge
  • Glastrennwände in Fluren, Foyers, Wartezonen
  • Schulen, Kitas, öffentliche Gebäude, Büros mit Publikumsverkehr

Planungshinweise für öffentliche Gebäude & Großprojekte →

📏 Welche Vorgaben gelten für Sicherheitsmarkierungen an Glas?

Für barrierearme und sichere Gebäude sind Markierungen an großflächig verglasten Türen und Verglasungen in vielen Fällen erforderlich – insbesondere dort, wo Menschen hindurchgehen oder Glasflächen mit Laufwegen kollidieren können.

Gesetzliche Vorgaben

  • Nach der DIN-Norm 18040-2 müssen Türen und Fenster deutlich durch kontrastreiche Gestaltung zu erkennen sein.
  • Die Arbeitsstättenverordnung und die Arbeitsstättenrichtlinie, setzen die DIN-Norm rechtsverbindlich um
  • Sicherheitsmarkierungen (Durchlaufschutz, Auflaufschutz) sind im Wechselkontrast anzubringen
  • z.B. 4 cm breite Streifen, die in einer Höhe von 30-70 cm und 120-160 cm angebracht sind

Durchlaufschutz für Türen und Fenster
Eine kontrasreiche Markierung in zwie Höhenbereichen macht die Scheibe deutlich sichtbar.

Praxisorientierte Grundidee

  • Die Glasfläche muss kontrastreich erkennbar in zwei Höhenbereichen sichtbar sein.
  • So können auch Sehbehinderte, Rollstuhlfahrer und Kleinwüchsige die Markierung erkennen.
  • Bei Türen mit hohem Glasanteil ist eine durchgehende, klare Kennzeichnung sinnvoll.

Beispiel: Zwei Markierungszonen

Häufig werden Markierungen (z. B. Streifen oder Muster) in zwei Bereichen umgesetzt – etwa im unteren und im oberen Sichtbereich. So wird die Glasfläche für verschiedene Nutzergruppen (Kinder, Erwachsene, Personen mit eingeschränkter Sehfähigkeit) besser wahrnehmbar.

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🧩 Wie sieht eine wirksame Sicherheitsmarkierung in der Praxis aus?

Geeignete Markierungsformen

  • Streifen (horizontal oder vertikal) – klar, modern, sehr gut erkennbar
  • Punkt- oder Rastermuster – dezent, aber eindeutig
  • Logos / Piktogramme – ideal für Unternehmen, Schulen, öffentliche Auftraggeber
  • Teilflächen-Markierung – z. B. nur im Laufbereich / auf Türflügeln

Wichtig für die Wirkung

  • Kontrast zum Hintergrund (innen wie außen) berücksichtigen
  • Markierungen nicht zu klein oder zu „zart“ ausführen
  • Bei stark spiegelnden Flächen ggf. kontraststärkere Variante wählen

Kontrast, Reflexion & Sichtbarkeit verstehen →

🏢 Bauliche Abnahme, Betreiberpflichten & Risiko

In Gebäuden mit Publikumsverkehr wird die Sichtbarkeit von Verglasungen häufig bereits in der Planung und bei Abnahmen thematisiert: Glas-Elemente müssen mit einer Sicherheitsmarkierungen nach der Arbeitsstättenverordnung gekennzeichnet sein. Auch im Bestand (z. B. bei Umbau, Sanierung, Nutzungsänderung) kann eine Nachrüstung sinnvoll sein, um Unfallrisiken zu reduzieren.

Praxis-Hinweis

  • Bei stark frequentierten Laufwegen sollte die Markierung früh erkennbar sein.
  • Ein einzelner, schmaler Streifen kann je nach Situation unzureichend wirken (z. B. für Kinder).
  • Für Betreiber zählt am Ende: sichtbar, nachvollziehbar und konsistent umgesetzt.
  • Die Nichtanbringung kann für Mieter und Eigentümer schadensersatzpflichtige Konsequenzen haben.
💡 Tipp: Das Oberlandesgericht Köln hat entschieden, dass in Fußgängerbereichen Glas so gekennzeichnet sein muss, dass es rechtzeitig wahrgenommen werden kann. Das Anbringen eines Klebestreifens in 1,55 m Höhe reicht z.B. nicht aus, weil dadurch kleine Personen und vor allem Kinder nicht wirksam gewarnt werden.

🛠️ Montage: So wird Auflaufschutz fachgerecht umgesetzt

Sicherheitsmarkierungen werden in der Regel innen montiert (geschützt vor Witterung und Reinigungseinflüssen). Entscheidend für ein sauberes Ergebnis sind ein gründlich gereinigtes Glas, exaktes Ausrichten und blasenfreies Ausrakeln.

Montage-Kurzcheck

  • Glas staub-, fett- und silikonfrei reinigen
  • Markierung exakt ausrichten (Wasserwaage / Laser)
  • Trocken- oder Nassverklebung für blasenfreie Optik
  • Kanten sauber anrakeln, Endkontrolle durchführen

Montageanleitung für Fensterfolien →
Fehler vermeiden: typische Montageprobleme →

⏳ Haltbarkeit, Pflege & Alltagstauglichkeit

Bei korrekter Montage und geeigneter Reinigung sind Markierungsfolien im Innenbereich langlebig. Für den Werterhalt gilt: milde Reiniger verwenden und abrasive Mittel vermeiden.

Pflege-Tipps

  • keine Scheuerschwämme oder aggressiven Lösungsmittel
  • Reinigung erst nach vollständiger Aushärtung (je nach Folie einige Tage)
  • regelmäßige Sichtprüfung in stark frequentierten Bereichen

🏁 Fazit: Auflaufschutz macht Glas sichtbar – und Gebäude sicherer

Auflaufschutz / Durchlaufschutz ist eine einfache, wirkungsvolle Sicherheitsmaßnahme für verglaste Türen und großflächige Verglasungen. Richtig geplant, gut sichtbar umgesetzt und sauber montiert, reduziert die Markierung Anprallrisiken und unterstützt die sichere Nutzung von Gebäuden – besonders in öffentlichen Bereichen.

Weiterführende Planung & Ausschreibung

Autor: Fensterschutz-Experte von Kuester KG

Fachautor & Projektberater:

Lars Magenau ist seit über 15 Jahren Experte für Sonnenschutz-, Sicherheits- und Spezialfolien. Er unterstützt Architekten, Unternehmen, Behörden und öffentliche Auftraggeber dabei, Glasflächen technisch korrekt zu bewerten und Folienlösungen professionell umzusetzen.

Schwerpunkte: Sicherheitsfolien, Montageverfahren, Normen/Planung, Großprojekte

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