Projektion im Schaufenster – Werbung, Events & POS auf Glasflächen
Schaufenster lassen sich mit Rückprojektionsfolie in eine aufmerksamkeitsstarke digitale Projektionsfläche verwandeln – ohne Monitor, ohne LED-Wand und ohne bauliche Eingriffe. Dieser Anwendungsartikel zeigt, wie Sie Rückprojektion im Schaufenster planen, welche Rahmenbedingungen wirklich entscheidend sind und wie Sie zu einem stabilen Ergebnis im Alltag kommen.
🎥 Wann lohnt sich Projektion im Schaufenster?
Rückprojektion ist besonders sinnvoll, wenn Sie Glasflächen als Werbe- oder Informationsfläche nutzen möchten, aber keine sichtbare Hardware im Schaufenster wünschen. Typische Einsatzszenarien:
- Aktions- & Angebotskommunikation am Point of Sale
- Markenclips, Trailer, Imagevideos
- Eventankündigungen & saisonale Kampagnen
- Ausstellungen, Messeflächen, temporäre Installationen
- Interaktive Konzepte (z. B. mit Touch-Lösungen im Raum)
Vorteil: Von außen wirkt die Glasfläche wie ein großes Display, während der Projektor geschützt im Innenraum steht.
🪟 So funktioniert Rückprojektion mit Folie
Bei der Rückprojektion steht der Projektor hinter der Projektionsfläche (innen, raumseitig). Das Licht trifft von hinten auf die Rückprojektionsfolie, die es gezielt in Richtung Betrachter streut. Dadurch wird die Glasfläche zur gleichmäßig leuchtenden Projektionsfläche.
Praxis-Merksatz
- Projektor innen → Folie streut nach außen → Schaufenster „spielt“ Inhalte
- Kontrast entsteht durch Folientyp + Umgebungslicht + Projektorleistung
🏬 Planung: Diese 5 Punkte entscheiden über Bildqualität
1) Umgebungslicht & Blickwinkel
Je heller die Umgebung (Straßenlaternen, Spots, Sonne), desto stärker muss das System „dagegen arbeiten“. Prüfen Sie vorab:
- Gibt es direkte Lichtquellen von außen auf die Glasfläche?
- Wie verändert sich die Situation tagsüber vs. abends?
- Aus welchen Winkeln wird das Schaufenster hauptsächlich gesehen?
2) Projektorleistung (Lumen) realistisch wählen
Für Tageslichtlagen ist die Projektorleistung ein kritischer Faktor. Häufig gilt: Je heller die Lage und je größer das Bild, desto mehr Lumen. Planen Sie Reserven ein, statt „auf Kante“ zu dimensionieren.
3) Projektionsabstand & Optik (Throw Ratio)
In vielen Shops ist der Raum hinter dem Schaufenster begrenzt. Dann sind Short-Throw oder Ultra-Short-Throw-Projektoren sinnvoll, um große Bilder auf kurzer Distanz zu erzeugen.
4) Glaszustand & Untergrund
- glattes, sauberes Glas (keine Struktur-/Ornamentgläser)
- möglichst wenige Kratzer/Schlieren (sichtbar bei Projektion)
- ausreichend freie Fläche ohne Aufkleber, Punktbeschichtung etc.
5) Content-Design (wichtig unterschätzt)
Schaufenster-Projektion funktioniert am besten mit klaren Kontrasten, großen Schriften und ruhigen Flächen. Feine Typo, dünne Linien oder „graue“ Bilder wirken schnell blass.
🧩 Folienwahl: Welche Rückprojektionsfolie passt zu Ihrem Schaufenster?
Rückprojektionsfolien gibt es in unterschiedlichen Ausführungen – entscheidend sind Kontrast, Helligkeit und der gewünschte Look.
Milchglasweiß (hoher Kontrast)
- stärkerer Kontrast in helleren Umgebungen
- oft die beste Wahl für klassische Schaufensterlagen
Transparent / „holografisch“ (Show-Effekt)
- optischer „schwebender“ Eindruck möglich
- stark abhängig von Lichtführung & Content
- geeignet, wenn die Außenhelligkeit gering ist
🛠️ Montage im Schaufenster: so wird es sauber & blasenfrei
In der Praxis wird Rückprojektionsfolie meist innen aufgebracht (geschützt vor Witterung). Wichtig ist eine saubere Vorbereitung – jede Unsauberkeit kann im Bild sichtbar werden.
Checkliste vor der Montage
- Glas vollständig reinigen (staub-, fett- und silikonfrei)
- Arbeitsumgebung möglichst staubarm (z. B. außerhalb der Stoßzeiten)
- Position/Format vorab markieren (Bildfläche, Sichtachsen)
- Folie spannungsfrei verlegen und sauber ausrakeln
⚙️ Betrieb im Alltag: Stabilität, Wartung & „Aha“-Qualität
Projektor-Setup
- Feste Montage/Position (keine Vibrationen, kein „Wandern“)
- Keystone/Trapezkorrektur sparsam nutzen (besser optisch korrekt ausrichten)
- Regelmäßige Filter-/Lüfterreinigung (gerade im Ladenbetrieb)
Content-Routine
- klare „Stopper“-Motive in den ersten 2 Sekunden
- große Typo, kurze Botschaften, starke Kontraste
- Abend-/Nachtmodus (mehr Wirkung bei weniger Außenlicht)
🚫 Häufige Fehler – und wie Sie sie vermeiden
„Jede Folie funktioniert als Projektionsfläche“
Normale Sichtschutz- oder Dekorfolien sind nicht für Rückprojektion ausgelegt.
„Ein Standard-Beamer reicht im Schaufenster“
In hellen Lagen ist die Lichtleistung oft zu gering. Planen Sie Projektorleistung und Folientyp zusammen.
„Das Umgebungslicht ist egal“
Umgebungslicht ist der wichtigste Faktor für Kontrast. Spots und Reflexionen unbedingt in der Planung berücksichtigen.
📌 Weiterführende Planung & Ausschreibung
🏁 Fazit: Schaufenster-Projektion ist ein starker POS-Hebel – wenn Planung & Folie passen
Rückprojektion mit Folie ist eine elegante Lösung, um Glasflächen als digitale Werbefläche zu nutzen – besonders dann, wenn Sie eine nahtlose Schaufensteroptik ohne sichtbare Displays wünschen. Entscheidend sind Folienwahl, Umgebungslicht, Projektorleistung und sauberer Montageprozess.
Fachautor & Projektberater: Lars Magenau
Lars Magenau unterstützt seit über 15 Jahren Unternehmen, Behörden und Privatkunden bei der technischen Bewertung und Umsetzung von Folienlösungen – inklusive Spezialanwendungen wie Projektionsfolien im POS-Umfeld.
Schwerpunkte: Montageverfahren, Spezialfolien, technische Bewertung, Großprojekte
